Bunte Vielfalt für mehr Leben am Campus
Sie sind bunt, lebendig und ökologisch wertvoll: Blühwiesen sind ein zentraler Baustein der Biodiversitätsstrategie der Universität Graz. Doch es geht dabei nicht nur um schöne Farben oder mehr Naturgefühl im Alltag. Blühwiesen schaffen genau das, was in vielen städtischen Räumen heute fehlt. Sie bieten Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer, Heuschrecken und viele andere Tierarten, die auf artenreiche, blühende Flächen angewiesen sind.
Gerade in einer Stadt wie Graz, wo viele Grünflächen intensiv gepflegt oder versiegelt sind, können Blühwiesen einen großen Unterschied machen. Die Universität Graz hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, bestehende Wiesenflächen auf dem Campus gezielt ökologisch aufzuwerten und neue Blühflächen zu schaffen.
Das Besondere an Blühwiesen ist ihre Vielfalt, sowohl an Farben, als auch an Strukturen, Arten und Lebensfunktionen. Sie bieten Nahrung und Nistmöglichkeiten für eine Vielzahl von Insekten, fördern Bodenlebewesen, unterstützen natürliche Bestäubung und verbessern das Mikroklima. Viele seltene oder gefährdete Arten können sich nur dann ansiedeln, wenn solche artenreichen Wiesen wieder entstehen.
Die Umwandlung von Rasen in Blühwiesen ist dabei kein einmaliger Eingriff, sondern ein langfristiger Prozess. Zunächst wird geprüft, welche Flächen sich eignen. Besonders dort, wo der Boden nährstoffarm ist oder entsiegelt werden kann ist das Potential für eine ökologisch wertvolle Blühwiese hoch. Dann wird mit regionalem, standortgerechtem Saatgut gearbeitet, um die Entwicklung einer heimischen Pflanzenvielfalt zu fördern. Die Pflege erfolgt angepasst: weniger oft, dafür gezielt gemäht, meist ein- bis zweimal pro Jahr, damit sich die gewünschten Arten durchsetzen können und die Flächen langfristig stabil bleiben.
An der Universität Graz werden Blühflächen auch als Lernorte genutzt: für Lehre, Forschung und Bewusstseinsbildung. Sie regen dazu an, genauer hinzusehen und machen deutlich, wie wichtig kleinräumige Lebensräume in einem großen ökologischen Zusammenhang sein können.
Im Zusammenspiel mit weiteren Maßnahmen wie Insektenhotels, Sandarien, Totholzbereichen oder Käferburgen sind Blühwiesen ein wesentliches Element im Grünen Korridor, den die Universität Graz im Rahmen ihrer Biodiversitätsstrategie stärken will. Denn jede Fläche zählt, vor allem dann, wenn sie richtig gestaltet und langfristig betreut wird.

