

Vogel- und Fledermausnisthilfen
Den raschen Wandel urbaner Lebensräume spüren nicht nur wir Menschen, sondern auch viele Tierarten sind davon betroffen. Besonders Vögel und Fledermäuse leiden darunter, dass geeignete Verstecke und Brutplätze zunehmend verloren gehen. Versiegelte Flächen und sanierte Gebäude lassen kaum noch Raum für natürliche Nischen und Rückzugsorte.
Einen wertvollen Beitrag zum Artenschutz können in diesem Zusammenhang Vogel- und Fledermauskästen leisten. Diese speziellen Nisthilfen schaffen Ersatzlebensräume für Arten, deren natürliche Brutplätze kaum noch vorhanden sind. Sie bieten Schutz vor Witterung und Fressfeinden, erleichtern den Nestbau und dienen als sichere Kinderstube für die Aufzucht der Jungtiere.
An der Universität Graz werden Nistkästen gezielt nach den Bedürfnissen der jeweiligen Zielart ausgewählt und passend im Gelände angebracht. Dabei unterscheiden sich Form, Größe und Einflugöffnung je nach Art. Ein Beispiel ist die Mehlschwalbe (Delichon urbicum), die früher häufig in Graz vorkam, in den letzten Jahrzehnten jedoch stark zurückgegangen ist. Mit geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung des Lebensraums und durch das Anbringen künstlicher Nester könnte diese Gebäudebrüterin wieder auf dem Campus heimisch werden.
Solche Artenschutzmaßnahmen sind aber nur dann erfolgreich, wenn auch das ökologische Umfeld stimmt. Dazu gehören ausreichend Nahrung, eine ruhige Umgebung während der Brutzeit und eine naturnahe Gestaltung des Geländes. Gerade im Siedlungsraum ist es wichtig, dass die Umgebung genügend Nahrung, wie etwa Insekten, Samen oder Früchte, bietet. Die Universität Graz setzt genau hier an und verfolgt einen umfassenden Ansatz im Rahmen ihrer Biodiversitätsstrategie. So wird der Campus zu einem Ort, an dem nicht nur gelernt und geforscht wird, sondern auch neues Leben entsteht.
Zielarten:
Für Vögel:
die Mehlschwalbe (Delichon urbicum) leidet unter dem Verlust traditioneller Nistmöglichkeiten an Gebäuden. Spezielle Schwalbenhäuser und Kolonienistkästen helfen, Brutplätze zu erhalten.
der Haussperling (Passer domesticus), auch Spatz genannt, findet an modernen Fassaden oft keine Nischen mehr
Kohlmeise (Parus major) und Blaumeisen (Cyanistes caeruleus), Rotkehlchen (Erithacus rubecula) oder der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) nehmen Nistkästen als Ersatz für Baumhöhlen und andere natürliche Brutstätten gerne an
der Mauersegler (Apus apus), ein typischer Stadtvogel, braucht spezielle Flugöffnungen und Höhlen in großer Höhe
Für Fledermäuse:
Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus), Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus), Große Bartfledermäuse (Myotis brandtii) und andere Arten nutzen spezielle Flachkästen an Gebäuden als Tagesverstecke oder Wochenstuben
